Versöhnt erinnern

Das Wandernagelkreuz Würzburg hat seinen neuen Gastort im St.-Ursula-Schule gefunden

„Die Stadt war inzwischen ein einziges Feuermeer geworden,“ schreibt Schwester Rosa vom Ursulinenkloster am 17. März 1945 in ihr Tagebuch. „Wo man hinschaute, nur Flammen, stürzende Balken, wankende Mauern. Es war einfach entsetzlich und gar nicht zu beschreiben.“

Schülerinnen der St.-Ursula-Schule brachten am 16. März das Wandernagelkreuz auf dem vom Massengrab in ihre Schule. Auf den Stationen des diesjährigen Versöhnungsweges trugen sie Tagebucheinträge der Zeitzeugin Schwester Rosa vor. Viermal hielt der aus 200 Menschen bestehende Zug inne, um dem Gesang des Chores, dem Vortrag aus dem Tagebuch und Gebeten der Schülerinnen zu zuzuhören. Ohne erklärende Worte haben alle verstanden: Alle Menschen sind gerufen, Kriege wie diese zu verhindern und dem Hass zwischen Völkern entgegenzutreten.

„Leider steht der Frieden auf der Welt wieder in Gefahr,“ beteten die Schüler während des Versöhnungswegs an der Alten Synagoge. „Es werden Angehörige einzelner Religionen verfolgt und angegriffen. Lass die Gläubigen weltweit Kraft aus ihrem Glauben schöpfen, um Friedensstifter für die gesamte Menschheit zu werden.“

Ein Jahr lang, bis zum 16. März 2025, wird das Wandernagelkreuz in im St.-Ursula-Schule zu Gast sein, und Schülerinnen und Lehrkräfte werden in dieser Zeit ihren Bildungsauftrag vertiefen, der Erziehung zum Frieden und für die Versöhnung beinhaltet.

Einen Film darüber von TV Mainfranken sehen Sie hier.

79 Jahre nach dem Angriff vom 16. März 1945 – Würzburg setzt ein Zeichen gegen Krieg und für Versöhnung | TV Mainfranken