"Der Glaube singt ein starkes Lied" - Predigt zum 4. Sonntag in der Passionszeit

Schicksalsschläge können alle treffen: Die Guten wir die Bösen, die Reichen wie die Armen, die Sorglosen wie die Vorsichtigen. Und fast unvermeidlich erhebt sich die Frage: Wer hat etwas falsch gemacht? Was hat der, den es getroffen hat, verschuldet? Was hat er unterlassen? Oder wer anders kann verantwortlich gemacht werden? 

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Die Frage nach der Schuld hilft den Betroffenen nicht. 
Sie tröstet nicht, und sie hilft nicht auf. Sie erfasst nicht, was da eigentlich mit einem passiert. Sie verstellt den Blick auf die menschlichen Tragödien. Sie verkleistert Schmerz und Kummer, Verzweiflung und Ängste. Wir müssen mit Verlust und Trauer umgehen, mit Verunsicherung und Zukunftssorgen. 

Mit einer modernen Vokabel aus der Psychologie geht es um „Resilienz“. Wie reagieren wir auf Veränderungen und Herausforderungen, auf Stress und Schicksalsschläge? Welche Haltungen ermöglichen es uns, nicht nur durchzuhalten, sondern schließlich auch den Kopf oben zu behalten, und uns mit dem versöhnen zu können, was uns trifft? Was hilft uns, nicht nur nicht unterzugehen, sondern in neuen Lebensumständen, die wir uns nicht gewünscht haben, gut zurecht zu kommen? Es geht um Grundvertrauen, das mich weiter trägt, auch wenn es Einschläge gibt, die mich zusammen zucken lassen. 

Das Grundvertrauen, dass ich in dieser Welt nicht untergehe, speist sich für religiöse Menschen aus dem Glauben an Gott.